Sauna im Winter - Gespräch mit Annett Standhardt, Geschäftsführerin der Kur und Tourismus Bad Langensalza GmbH

Januar 2024

Hinweis: Der Blogbeitrag richtet sich an Menschen, die noch nie oder nur selten in der Sauna waren.

 

Welche Vorteile bietet das Saunieren im Winter im Vergleich zu anderen Jahreszeiten?

Wenn Wärme und Entspannung die Hektik des Alltags aussperren, dann ist Saunazeit und dies geht immer, zumal allgemein ein Handyverbot herrscht.

Aber gerade im Winter ist das Saunieren richtig entspannend und vor allem gesund.

In der Sauna werden alle fünf Sinne angesprochen und macht somit aus dem Besuch ein wahres Sinneserlebnis. Ob die Hitze des Saunaofens, die Kälte des Wassers, die Stille im Raum, der Duft des Aufgusses oder das Gefühl willkommen zu sein, welches das Personal vermittelt - man setzt ganzzeitlich Sinnesreize, die am Ende des Besuches ein behagliches und dennoch frisches Gefühl hinterlassen.

Kaum etwas ist gerade in der kalten Jahreszeit so erholsam wie ein Saunabesuch. Regelmäßige Saunabesuche fördern nicht nur das seelische, sondern auch das gesundheitliche Wohlbefinden.

Die Regulation der Temperatur ist eine der wichtigsten Funktionen des Körpers, die während eines Saunabesuchs geschult wird.

Der Körper wird in der Sauna erhitzt, allerdings nicht von innen, wie bei einem Fieber, sondern von außen, was vor allem die äußere „Körperschale“ betrifft. Diese gerät unter ein durch die Sauna künstlich herbeigeführten Stress, den Thermostress. Dieser bedingt unter anderem, dass alle Regulationsmöglichkeiten des Körpers von diesem auch wahrgenommen werden. Unter anderem werden Blutgefäße geweitet, die sich nach dem Saunagang sukzessiv schließen. Somit werden die Gefäße bei jedem Saunagang „trainiert“.

Nicht immer muss es dabei die klassische finnische Sauna mit Temperaturen von über 80 Grad sein. Niedrigtemperatursaunen (oder Biosaunen), Infrarotkabinen und Dampfbäder sind gerade für Saunaneulinge perfekt. Sie beanspruchen den Körper nicht so sehr und man kann sich schonend an die Abläufe des Saunierens gewöhnen.

Ein weiterer positiver Aspekt ist der positive Einfluss auf die Schmerzlinderung beim Saunagang.  Sollte dies das Ziel eines Saunabesuches sein, sollte vorher mit dem Arzt gesprochen werden, denn nicht-entzündliche Schmerzen, Bsp. Arthrose, können hierdurch nicht wirklich gelindert werden.

Neben den voran aufgezeigten Effekten wirkt die Sauna auch entgiftend auf den Körper. Durch das Schwitzen werden die Giftstoffe im Körper nach außen getragen. Man redet auch von äußerer Entschlackung. Wichtig ist zu bedenken, dass der Körper durch das Schwitzen Wasser verliert, welches unbedingt wieder zugeführt werden muss. Darum: In der Sauna bzw. zwischen den Aufgüssen immer ruhen und viel trinken!

 

Wie häufig sollte man in die Sauna gehen, um eine positive Wirkung zu spüren? (1x pro Woche, …?) Welche Dauer empfiehlt sich für einen Saunabesuch? (2-3 Durchgänge? 2,5 Stunden?)

Es gibt keine allgemeingültige Antwort auf diese Frage, da die Häufigkeit der Saunagänge von verschiedenen Faktoren abhängt, wie z.B. Alter, Gesundheitszustand, Fitnessniveau und persönliche Vorlieben.Allerdigs empfehlen Experten, dass man sich mindestens einmal pro Woche eine Sauna gönnen sollte, um die positiven Effekte zu erzielen.

Die Anzahl der Saunagänge hängt auch von der Häufigkeit der Saunabesuche ab. Wenn Sie einmal pro Woche in die Sauna gehen, sollten Sie bis zu drei Saunagänge einplanen, die maximal 15 Minuten dauern. Wenn Sie die Sauna zweimal wöchentlich besuchen, genügen zwei Saunagänge.Wenn Sie mehrmals pro Woche in die Saune gehen, reicht ein Saunagang.

 

Was sollte ich als Sauna-Anfänger beachten? (U.a. Mitarbeiter vor Ort fragen, wenn ich unsicher bin.)

Wie kann man sich nach dem Saunieren im Winter am besten abkühlen? Könnte ich mich verkühlen, wenn ich mich nach dem Saunagang draußen aufhalte?

Für den Anfänger sind Dampfbäder und Niedrigsaunen besonders empfehlenswert. Denn hierbei kann sich der Organismus nach und nach an die hohen Temperaturen gewöhnen. Die hohe Luftfeuchtigkeit im Dampfbad wirkt sich zudem wohltuend bei diversen Atemwegsbeschwerden aus und unterstützt das Öffnen der Hautporen.

Anfänger sollten lieber kurze Saunagänge bis zu 8 Minuten pro Saunagang auf eine der unteren oder mittleren Bänke bevorzugen. Wichtig hierbei ist es, auf seinen Körper zu hören und nur solange einen Saunagang zu absolvieren, solange man sich dabei wohlfühlt.

Saunieren heißt entspannen, es ist kein Wettkampf und man muss niemanden etwas beweisen!

Wenn man keine gesundheitlichen Probleme hat, kann man sich natürlich auch einmal in eine hochtemperierte Sauna wagen. Meist werden mehrere Saunagänge nacheinander empfohlen, für Anfänger ist dies aber nicht empfehlenswert und sie sollten am Anfang nur einen Aufguss absolvieren.

Nach und zwischen dem/ der Aufgüsse ist es wichtig, den Körper mit einer schonenden Kaltwasseranwendung abzukühlen. Denn nur durch diesen mehrmaligen Wechsel zwischen warm und kalt kommt es zu dem gesundheitsfördernden Effekt. Kalte Kniegüsse, Fußbäder oder ein kurzes Bad im Kaltwasserbecken nach dem Duschen sowie etwas frische Luft, – dies ist das Richtige für die Zeit zwischen den Gängen. Nur frieren sollte man in dieser Zeit natürlich nicht. Durch die  Kaltwasseranwendung zwischen den einzelnen Saunagängen kommt es durch den Kältereiz nicht nur zum Wärmeentzug. Denn zusätzlich wird der Kreislauf gefördert und das Immunsystem trainiert.

Im Vorfeld ist es für jeden Saunagast wichtig die Saunaordnung zu kennen. Hier stehen schon wichtige Hinweise über Nutzung und Voraussetzungen geschrieben.

Natürlich steht jedem Gast auch geschultes und freundliches Personal zur Verfügung, welches bei Unsicherheiten gerne Fragen beantwortet und ein besonderes Auge auf unerfahrene Gäste hat.

Ein Qualitätsmerkmal einer guten Saunalandschaft ist neben der Hygiene auch der Service des Personals. So sollte dieses vor jedem Aufguss die Gäste begrüßen und sich nach Wohlbefinden erkundigen bzw. kurz erläutern wie der Aufguss von statten geht.

 

Gibt es besondere Pflegehinweise für die Haut nach dem Saunieren im Winter ?

Bevor es in die Sauna geht, ist eine gründliche Hautreinigung unerlässlich – und das nicht nur aus hygienischen Gründen. Auch das Entfernen von Make-up ist wichtig, um die Poren nicht unnötig zu belasten. Zur Vorbereitung kann man die Haut zusätzlich mit Salzpeelings oder Saunahonig reinigen. Eine Alternative ist ein Luffaschwamm, der sanft abgestorbene Hautschüppchen entfernt und die Haut auf den bevorstehenden Saunagang vorbereitet.

Nach dem Schwitzen – bei Beendigung des Saunabesuches, nicht zwischen den Aufgüssen - ist die Haut besonders aufnahmefähig für Pflegeprodukte. Welche Pflege am besten geeignet ist, hängt vom individuellen Hautzustand ab. Wenn sich ein Spannungsgefühl einstellt, sollte man eine dem eigenen Hauttyp entsprechende Körperlotion oder ein feuchtigkeitsspendendes Körperöl verwenden. Allerdings ist es ratsam, mit dem Auftragen der Pflege etwa 30 Minuten zu warten, bis die Haut nicht mehr nachschwitzt. Ganz wichtig: Weniger ist mehr, damit es nicht zu Hautreizungen kommt und auf alle Fälle wieder viel trinken!